Schlepper

Schlepper nehmen eine Sonderrolle unter den Flurförderzeugen ein, da sie nicht wie Hubwagen oder Stapler über eine eigene Hubeinheit verfügen. Stattdessen werden sie ausschließlich zum Ziehen von Anhängern benötigt, auf denen Lagergut oder andere Lasten für den Transport aufgelegt wurden. Ihre Anschaffung ist vorrangig für mittlere und größere Betriebe lohnenswert, die über große Mengen an Transportgut verfügen und hierbei nicht auf häufige Einzelfahrten klassischer Gabelstapler oder Hubwagen vertrauen wollen. Der Einsatz der Schlepper ist sowohl auf Außengelände wie in Lagern und Werkshallen möglich, durch die Trennung von Antriebsfahrzeug und Anhänger muss jedoch ausreichend Raum zum Fahren und Rangieren bestehen.

Aufbau und Einsatzbereich moderner Schlepper

Bei Schleppern handelt es sich um vergleichsweise kompakte Fahrzeuge, die von einem Elektro- oder Verbrennungsmotor angetrieben werden. Immer mehr Hersteller der Branche vertrauen seit Jahren auf Hybridmodelle, um Kraft und Antriebsart an die jeweiligen Anforderungen im Arbeitsalltag flexibel anpassen zu können. Hierbei nehmen sie die Rolle einer klassischen Zugmaschine ein, die mittels einer mechanischen Kopplung mit diversen Anhängertypen verbunden werden kann und Lasten aller Art über Kurz- oder Langstrecken fortbewegt.

Durch die zentrale Lenkeinheit, häufig mit Fahrerkabine oder einfachem Fahrersitz kombiniert, erweisen sich Schlepper als wendige und flexible Fahrzeuge. Ihr Einsatzbereich und der hierbei fahrbare Radius hängt wesentlich von Art und Format des Anhängers ab, der in Gewicht und Abmessungen auf die Zugmaschine abgestimmt werden muss. Der Schlepper übernimmt hierbei alle grundlegenden Transportfunktionen und erhält von den meisten Anhängerarten keine Unterstützung beim Beschleunigen oder Abbremsen.

Antriebswahl und Leistungsfähigkeit des Schleppers

Die gewählte Motorisierung und Antriebsart ist für den Einsatz des Fahrzeugs und seine Lastenfähigkeit entscheidend. Für den gemäßigten Leistungsbereich, der abhängig von Branche und Gewicht des Lagerguts ausreicht, reicht die Investition in einen Elektromotor aus. Sehr einfache Schlepper setzen bereits bei einer maximalen Zuglast von einer Tonne an und erreichen je nach Modell bis zu 50 Tonnen. Dieselschlepper, die vorrangig im Außenbereich und für lange Fahrtstrecken eingesetzt werden, beginnen im Leistungsbereich von zehn Tonnen und können modellabhängig Lasten bis zu 100 Tonnen bewegen.

Als Mittelweg kann in einen Schlepper mit Hybridantrieb investiert werden, der in seiner minimalen bzw. maximalen Transportlast zwischen den genannten Werten von Elektro- und Dieselfahrzeugen liegt. Auch bei einem wechselnden Einsatzbereich des Flurförderzeugs bietet sich diese Kombination aus. Aufgrund drohender Schadstoffemissionen sollte in Innenräumen ausschließlich auf den elektronischen Antrieb vertraut werden, sofern dies der benötigten Zugleistung entspricht. Im Gegenzug ist die Verbrennung von Diesel für den Antrieb des Förderzeugs primär im gefestigten Außengelände anzuraten.

Für wen sich die Anschaffung des Schleppers lohnt

In den meisten Fällen werden sich Unternehmen zunächst für klassische Gabelstapler oder Hubwagen entscheiden, um ihre Lagerhaltung zu vereinfachen oder Lastenfahrzeuge zu Be- und Entladen. Die Investition in einen Schlepper wird sinnvoll, wenn eine Vorbereitung des Lagerguts für den Transport über separate Anhänger funktioneller ist. Da anders als bei Staplern das Aufladen und der Transport durch getrennte Maschinen erfolgt, können durch die Nutzung eines einzelnen Schleppers mehrere Anhänger auf dem Betriebsgelände gezogen werden. In welchen Fällen diese Vorzüge zur sinnvollen Alternative gegenüber klassischen Hubförderzeugen führen, lässt sich individuell über eine Fachberatung abklären.